Warum Mädchen immer noch fehlen – und was wir noch tun können

Zur neuen a+ Studie über Frauen in MINT und der Rolle von IngCH

Autorin: Lea Hasler, Geschäftsführerin IngCH

Der Frauenanteil in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen bleibt tief – trotz zahlreicher Förderprogramme, unter anderem von IngCH, und politischer Bekundungen. Die neue Studie der Akademie der Wissenschaften Schweiz (a+) geht der Frage, weshalb das so ist, auf den Grund und liefert fundierte Antworten: Es sind nicht nur individuelle Interessen oder Fähigkeiten, die den Weg in die MINT-Berufe erschweren. Es sind auch strukturelle Hindernisse, Rollenbilder und eine oft wenig diversitätsgerechte Vermittlung in Schule und Ausbildung.

Für IngCH bestätigt die Studie, was wir aus unserer Projektarbeit seit Jahrzehnten beobachten: Mädchen sind genauso interessiert und talentiert – wenn sie die Chance bekommen, ihre Potenziale zu entdecken und sich in einem ermutigenden Umfeld zu entfalten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie wichtig es ist, bereits früh anzusetzen, gezielt anzusprechen und bewusst mit Geschlechterrollen umzugehen. Das alleinige Interesse der Mädchen und jungen Frauen reicht jedoch nicht. Das bestätigt die Studie mit ihren Handlungsempfehlungen ans Parlament: Es braucht neben den Projekten, welche das Interesse der Mädchen fördern, eine nationale MINT-Strategie. Ausserdem sei es wichtig, dass Schulen als Schlüsselakteurin gesehen werden und die Wirtschaft und Zivilgesellschaft miteinbezogen werden.

Dass die Projektleitung der Studie bei unserem Vorstandsmitglied Edith Schnapper (Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW) lag, und auch unser Vorstandsmitglied Susanne Metzger (a+ Akademie der Wissenschaften Schweiz) aktiv zum Bericht beigetragen hat, freut uns besonders – und es zeigt: Wir sind nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Strategieentwicklung der MINT-Nachwuchsförderung aktiv beteiligt und haben wertvolles Wissen im Vorstand. Auch viele unserer Mitglieder sind sehr aktiv und engagieren sich weit über ihr Engagement bei IngCH stark für Frauen im MINT.

Wir bei IngCH entwickeln unsere Projekte stetig weiter und sind im engen Kontakt mit anderen Organisationen im MINT-Bereich. Wir nehmen die Empfehlungen der Studie ernst und sind uns bewusst, dass strukturelle Veränderungen Zeit und Willen auf allen Ebenen brauchen. Wir hoffen, dass die Schlussfolgerungen der Studie vom Parlament ernst genommen werden. Denn wir sind überzeugt: Chancengleichheit in MINT ist kein Nebenschauplatz, sondern Voraussetzung für eine innovative, zukunftsfähige Schweiz.

Den ausführlichen Bericht und alle Hintergründe finden Sie hier.

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