Vier Fragen an Christian Franck, ETH

Für viele aktuelle Themen wie die Digitalisierung, autonomes Fahren oder die Energiewende braucht es auch zukünftig Elektroingenieurinnen und -ingenieure. Christian Franck ist Delegierter für Kommunikation am Departement für Informationstechnologie und Elektrotechnik (D-ITET) und ist damit auch für die Koordination von Nachwuchsförderungsmassnahmen am Departement zuständig.

1. Wie ist die Nachwuchsförderung an der ETH organisiert?
Die Nachwuchsförderung ist über die verschiedenen Ebenen der ETH verteilt. Sowohl die zentrale Organisation der ETH als auch die Departemente und deren Institute und Professoren organisieren Projekte. Oft sind es Initiativen einzelner Stellen, und die Organisation läuft deshalb über die Kommunikations-abteilungen der Departemente. So haben wir auch hier am D-ITET ein sehr motiviertes Kommunikationsteam, das sich sehr für die Gewinnung von neuen Studierenden einsetzt.

2. Welche Projekte gibt es konkret?
Die Student Services der ETH Zürich informieren über das gesamte Angebot an Studiengängen und koordinieren die Roadshow «ETH unterwegs» für die Gymnasien. Die Departemente wiederum organisieren Studienwochen, Schnuppertage, Schulbesuche im Rahmen der Technikwochen und die Präsentation der Studiengänge an den alljährlich durchgeführten Studieninformationstagen. Anlässe wie die Studienwochen oder der Treffpunkt Science City, der im Frühling und im Herbst jeweils 10 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene anlockt, werden von den Instituten mit spannenden Projekten aus der Forschung versorgt. Das Interesse ist so gross, dass die Workshops oft innert kürzester Zeit ausgebucht sind. Noch grösser ist die Wissenschaftsmesse Scientifica, die alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich stattfindet, dieses Jahr im August zum Thema «Science Fiction – Science Facts». 

«Elektrotechnik ist die Schlüsseltechnologie
in den allermeisten Boombereichen.»

3. Wie entwickelt sich die Zahl der Studienanfänger? Bewährt sich die Nachwuchsförderung?
Das ist natürlich schwer zu sagen, aber generell ist in den letzten Jahren das Interesse an den Ingenieurwissenschaften gestiegen. Vor zehn Jahren gab es eine Welle bei den Maschinenbauingenieuren, deren Studierendenzahlen seitdem stark angestiegen sind. In den letzten Jahren hat auch die Zahl der Anfänger in der Informatik deutlich zugenommen. Auch bei uns in der Elektrotechnik steigen die Zahlen, aber nicht ganz so stark. 

4. Woran liegt das?
Ich denke, dass viele mit den Begriffen Elektrotechnik und Informationstechnologie nichts Konkretes verbinden können. Dabei ist die Elektrotechnik die Schlüsseltechnologie in den allermeisten Boombereichen: von der Digitalisierung und Industrie 4.0 über die Energiewende und autonomes Fahren bis zu Machine Learning und personalisierter Medizin. Wir am Departement forschen zu diesen Themen und lassen die Inhalte direkt in die Vorlesungen einfliessen. Um dies breiter bekannt zu machen, kommunizieren wir jetzt verstärkt auch über diese Key Topics und laden Schulklassen dazu ein, bei uns Neues aus der Forschung zu diesen Bereichen kennenzulernen und zu erleben.

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